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Pressemitteilung

Die 10 Gebote - zeitgemäß interpretiert

Bernhard Suttner sprach vor rund 50 Zuhörern in Passau

ÖDP-Mandatsträger aus dem Landkreis und der Stadt Passau dankten Bernhard Suttner (Mitte) für seine inspirierende Interpretation der 10 Gebote (v .r.) die Kreisräte Franz Sebele, Walter Dankesreiter und Kreistagsfraktionsvorsitzende Anita Hofbauer sowie Bürgermeister Urban Mangold und der Passauer ÖDP-Stadtrat Michael Schöffberger. Foto: ÖDP

Höchst aktuelle und überraschende Interpretationen zu den biblischen 10 Geboten stellte der ehemalige ÖDP-Landesvorsitzende Bernhard Suttner auf Einladung von Bezirksrat Urban Mangold bei einem Vortrag am Sonntag in Passau rund 50 Zuhörern vor: „Bei genauerem Nachdenken zeigt sich, dass die 10 Gebote als Grundgerüst einer Ethik in der modernen Zeit äußerst hilfreich sind“, stellte der Referent fest.

„Die 10 Gebote wurden über Generationen hinweg als Moralkorsett für privates Verhalten interpretiert“ meinte der Referent. Wenn man aber nach den Werten frage, die z.B. durch das 5. Gebot („Nicht morden!“) oder auch durch das 7. („Nicht stehlen!“) geschützt werden sollen, öffne sich ein weiter Horizont. „Wer z.B. beim Genuss einer Tasse Kaffee oder beim Kauf eines Baumwoll-Hemdes sein Gewissen bemüht, könne sehr ins Grübeln kommen und erschrecken über lebensfeindliche Zustände auf den Anbauplantagen, über Hungerlöhne, unwürdige Arbeitsumstände und über gefährliche Chemikalien. So werde eine einfache Kaufentscheidung zwischen „Schnäppchen-Superpreis“ oder aber „fair und ökologisch“ zu einer Frage der Beachtung des 5. und 7. Gebotes.

Beispielhaft sei hier das Engagement der „Eine-Welt-Läden“ und vieler kirchlicher Verbände. Der Referent zeigte sich „froh und dankbar“ dafür, dass Papst Franziskus in seiner aktuellen Enzyklika „Laudato Si´“ die aktive Liebe zur Schöpfung und die Absage an einen „zerstörerisch-ausbeuterischen Lebensstil“ unmissverständlich als Christenpflicht definiert habe.

Ausführlich beschäftigte sich Suttner mit dem „schwierigen 1. Gebot“:  Es warnt vor jeglichem Götzendienst und erscheine ihm wie für uns moderne Menschen geschrieben, meinte Suttner: „Moderne Götzen – das sind vor allem der überzogene materielle Konsum, das Ziel des ständigen Wachstums, die Hetze in der Arbeitswelt und das absurde Ziel „ewiger Jugend und körperlicher Perfektion“. Wer sich von diesen Zwängen befreien wolle, müsse über geistige Alternativen zum bloßen Materialismus nachdenken.

Als Kern-Botschaft der Zehn Gebote stellte Suttner deshalb fest: „Hüte dich vor dem Verlust der geistigen Freiheit; stelle dich der Verantwortung bei allen deinen Entscheidungen und lasse dich angesichts der großen Weltprobleme nicht zur Resignation verführen.“ Wir seien es unseren Enkeln und Urenkeln schuldig, alles dafür zu tun, den Planeten als guten Ort zum Leben zu erhalten.

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