Pressemitteilung
"Rettet die Bauern und Bienen"
Georg Brunner beeindruckt mit seinem Vortrag im Steinbacher Hopfenhaus
Mit 25 Gästen war die Wahlveranstaltung im Steinbacher Hopfenhaus gut besucht. Hopfenlandwirt Georg Brunner aus Rudelzhausen/Moosbach sprach auf Einladung der Mainburger ÖDP über "Rettet die Bauern und die Bienen". Auch als Beiratsmitglied in der Kreisgruppe Freising des Bund Naturschutz ist sein Ziel, die Auswirkungen einer verfehlten Landwirtschaftspolitik in München, Berlin und Brüssel zu thematisieren und Landwirte und Naturschützer zusammenzubringen. Der Politik und der Industrielobby kommt Georg Brunner zufolge das bisherige Gegeneinander sehr gelegen, weil sie dann beide Seiten gegeneinander ihre "Kräfte" vergeuden. "Wenn wir Landwirte und Naturschützer uns vereinen, angefangen auf der lokalen Ebene, ist der Umbruch möglich," erläuterte Georg Brunner.
In der Natur gibt es Georg Brunner zufolge gravierende Veränderungen: Die Anzahl vieler Vogelarten geht deutlich zurück. Gebietsweise verschwinden Vogelarten ganz. Insekten und Pflanzen nehmen in der Vielfalt ab, Insekten nehmen in der Masse ab. Dabei spielen Pestizide natürlich eine Rolle, aber bei weitem nicht die alleinige. In der Landwirtschaft gibt es gravierende Veränderungen. Die Anzahl der Bauernhöfe geht fortwährend zurück. Die Entscheidungsfreiheit des Landwirts wird immer mehr eingeschränkt und die Bürokratie nimmt stetig zu. Georg Brunner erklärte, dass Bauernhöfe einst wertvolle Biotope waren mit Misthaufen, Ställen, alten Gebäude, angrenzende Weiden, für Vögel gab es viel Nahrung, auch in Notzeiten. Der Verlust speziell der vielen kleinen Bauernhöfe ist ein gewaltiger Biotopverlust, denn Ställe und alte Gebäude mit Biomasse der Fliegen, Schwalben, Spatzen, Stare, Mäuse, Tierfutter usw. werden immer seltener.
Dass selbst ein konventioneller Hopfengarten nicht nur eine monotone Sonderkultur, sondern insbesondere im Frühjahr und Herbst eine für Insekten hochwertige Blühwiese sein kann, zeigt Brunner anhand von Bildern mit Roter Taubnessel, Ehrenpreisarten und Vogelmiere aus seinem Hopfengarten. Sonderbarer Weise sind es Umweltauflagenwie die Nitratschutzverordnung, welche dieses Biotop in Zukunft durch Ersetzen mit anderen Einsaaten verhindern werden. Hier fehlt es am Erkennen von Zusammenhängen. Die immense Trinkwasserentnahme, welche Nitrat und Schadstoffe durch die Vakuumwirkung nach unten zieht, wird dagegen vernachlässigt thematisiert. Brunner drängte das Amt, dass bei ihm ein Versuch wissenschaftlich begleitet wird, der den Wert der Hopfengarten-Blühflora untersucht. Dass man zum Erhalt der Artenvielfalt die Bauern und die Naturschützer sowie die Fachleute braucht und ein „Zusammen und nicht Gegeneinander“ der beste Weg ist, war das Fazit des Referenten.
Der Bundestagsdirektkandidat der ÖDP im Stimmkreis 228 Landshut/Kelheim, Bernd Wimmer, wies daraufhin, dass der Titel von Georg Brunners Vortrag der ursprüngliche Arbeitstitel des erfolgreichen Volksbegehrens der ÖDP namens "Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern, Rettet die Bienen!“ war. Wimmer zufolge hat die Bundesregierung genau denselben Fehler gemacht hat wie die EU und die bayerische Staatsregierung, nämlich die großen landwirtschaftlichen Einheiten zu fördern. Auf diese Weise kam es zu einem gigantischem Höfesterben. Hauptursache für die verfehlte Landwirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte ist aus Sicht Wimmers der ausufernde Lobbyismus, die Verflechtungen der Politik und des Bauernverbandes mit der Industrie und den Konzernspenden an die Bundestagsparteien.
Der ÖDP-Ortsverband versucht die heimische Landwirtschaft aktiv zu unterstützen mit der Organisation des alljährlichen regionalen Bauernmarktes und der Herausgabe des Hallertauer Einkaufsführes, in dem 48 Direktvermarkter aus der Region verzeichnet sind. "Die ÖDP nimmt seit Gründung 1982 als einzige relevante Partei freiwillig keinen Cent Firmen- oder gar Konzernspenden an. So können wir wirklich Politik für das Allgemeinwohl machen," erläuterte Wimmer. Namens des ÖDP-Ortsverbandes lädt er alle Bürger zum 11. regionalen Bauernmarkt am 25. September von 8 bis 14 Uhr am Mainburger Griesplatz ein.