Pressemitteilung
Zum Auftritt von MdEP a.D. Deß bei der Bauernkundgebung in Karpfham
Becker: Wo bleibt Ihre Entschuldigung, Herr Deß?
„Der unfassbare Auftritt des Agrarlobbyisten zeigt, wie notwendig das Volksbegehren war. Zum Glück denken viele Bauern schon anders“
Die stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende und Volksbegehren-Initiatorin Agnes Becker hätte vom CSU-Ex-Agrarpolitiker Albert Deß bei der Bauernkundgebung am Karpfhamer Volksfest „ein Wort der Entschuldigung erwartet“. Stattdessen habe Deß „auf seine Vorwürfe gegen die Befürworter einer umweltfreundlichen Landwirtschaft noch einmal draufgesattelt und den Windrädern die Schuld am Artensterben gegeben“, kritisiert die ÖDP-Politikern.
Deß hatte bereits bei einer CSU-Versammlung im Mai in Schönburg (Landkreis Passau) das Artenvielfalt-Volksbegehren als „Volksverdummungs-Begehren“ bezeichnet (PNP vom 11.5.19) und diese Vorwürfe am Dienstag in Karpfham noch einmal gesteigert (PNP-4-9-19 Bayern und Lokalteil Griesbach). Becker: „Albert Deß beklagt, dass der Tierarzneimittelverbrauch auf politischen Druck gesenkt werden musste. Die Landwirtschaft dürfe laut Deß keine weiteren Auflagen erhalten, weil es in China auch keine Tierwohl-Prinzipien gebe. In Karpfham kritisiert er die Windkraftnutzung als Ursache für das Insekten- und Vogelsterben und sprach die Landwirtschaft von jeder ursächlichen Verantwortung frei“. Für Becker ist das eine „Dumpfbacken-Argumentation“: Den gleichen Blödsinn erzählt im Landtag nur die AfD“. Die ÖDP-Kreisrätin kann nicht verstehen, dass der stellvertretende Landrat Raimund Kneidinger „zu all dem lächelnd neben Deß ein Lebkuchenherz in die Kamera der Pressefotografen hält“.
„Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Rotthalmünster lädt diesen Irrläufer der Agrarpolitik ein und bejubelt beim Karpfhamer Fest einen uneinsichtigen Lobbyisten der Agrarindustrie, der sogar die Gefahr der Klimaüberhitzung relativiert“, kritisiert die ÖDP-Kreisrätin aus Wegscheid. „Das lässt mich daran zweifeln, ob der Bauernverband und die ihm nahestehenden Organisationen jemals erkennen werden, was die Mehrheit der Bevölkerung von diesem Kurs hält. „Der unfassbare bejubelte Auftritt des Agrarlobbyisten zeigt, wie notwendig das Volksbegehren war. Es wäre ein Riesenfehler gewesen, weiter auf die Freiwilligkeit bornierter Bauernfunktionäre zu setzen. Zum Glück gibt es schon viele Landwirte, die völlig anders denken“, so Becker.